Reges Interesse an der 4. Nationalen Schmerztagung 2019

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Eveline
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Reges Interesse an der 4. Nationalen Schmerztagung 2019

Beitrag von Eveline »

Entspannt und schnell einschlafen - wer wünscht sich das nicht?
Schmerzpegel senken durch Achtsamkeit und Entspannungstechniken,
die zu mehr Lebensenergie und gesundem Schlaf verhelfen können.


Teamwork von Rheumaligen
Die nationale Schmerztagung wurde von den Rheumaligen Aargau, beider Basel, Bern, Luzern, Solothurn und Zürich organisiert. Die Veranstaltung fand am 18. Mai 2019 im Kantonsspital Olten statt.

Gesunder Schlaf als Therapie bei Rheuma
Über dieses Thema referierte Frau Dr. med. Nele Kischel, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie FMH. Man soll alles mit Humor nehmen, auch den Schlaf! Es gibt viele unterschiedliche Ursachen, die uns am Schlafen hindern. Einige Beispiele: Schlafapnoe, unruhige Beine (Restless-Legs), Schmerzen, Schlafwandler, bei andauerendem Schlafwach-Rhythmus-Änderungen (Schichtarbeiter) etc. Einige Ursachen können im Schlaflabor abgeklärt werden, aber nicht alle Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen.
Warum schlafen wir? Das ist ein Grundbedürfnis damit sich Körper, Geist und Seele erholen können. Das Schlafbedürfnis sei sehr individuell und je älter man wird umso weniger Schlaf benötigen wir.
Es gibt Eulen (Abendmenschen) und Lerchen (Morgenmenschen) dies sei genetisch vorgelegt und nicht veränderbar. Es gibt Minimalschläfer <5 Std., dann gibt es Normalschläfer, 6 - 8 Std. und Langschläfer >10 Std.
Man soll das Vertrauen in die eigene Schlaffähigkeit wieder aufbauen (sie war ja einmal vorhanden) und keine Erwartungen an den Schlaf haben (keinen Druck aufbauen) und vor allem nachts nie auf die Uhr schauen (damit keine negativen Gedanken entstehen wie - ach schon so spät und ich habe noch fast gar nicht geschlafen). Man soll nur ausreichend müde ins Bett gehen, tagsüber bei Schläfrigkeit powernap (Kurzschlaf) von ca. 20-max. 30 Min. sei ok
und schade dem Nachtschlaf nicht.
Früher wurden bei Schlafproblemen Medikamente wie Benzodiazepin verschrieben, welche abhängig machen. Heute werden eher Antidepressiva verschrieben, von welchen man nicht abhängig wird.

MBSR Stressreduktion durch Achtsamkeit

Nicole Wassmer, MBSR Lehrerin und dipl. Physiotherapeutin erklärte, dass MBSR von Jon Kabat Zinn, Professor und Gründer der Stress Reduction Klinik an der Universität in Massachusetts 1979 entwickelte, wissenschaftlich fundierte Methode der Achtsamkeitspraxis sei, die ursprünglich für Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt wurde. Im Laufe der Zeit wurde MBSR für alle PatientInnen zugänglich, die unter körperlichen oder psychischen Krankheiten litten (Krebs, Depressionen, Herz-Kreislauferkrankungen, AIDS. etc als Ergänzung zur Schulmedizinischen Behandlung). Aufgrund der Erfolge wurde MBSR dann zunehmend auf andere Personengruppen ausgeweitet („gesunde Gestresste“).
Häufig funktionieren wir schliesslich einfach nur, nehmen uns, unsere Körperempfindungen, Körpersignale, unsere Gefühls– und Gemütszustände oft gar nicht mehr wahr und leben auf „Autopilot“, z.B. wann hat man zuletzt bewusst geatmet? (es geht ja automatisch)
Das wichtigste Ziel bei der Achtsamkeitspraxis sei, mit sich selbst in Kontakt zu kommen und dadurch lernen wir, unsere Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle besser wahrzunehmen und sie so anzuschauen, wie sie sind, ohne sie gleich zu bewerten, oder gleich darauf zu reagieren, oder sie loshaben zu wollen. Durch die Achtsamkeitspraxis bekommen wir ein tieferes Verständnis für uns selbst und mit der Zeit auch mehr Einsicht in unsere gewohnheitsmäßigen Reaktionsweisen, vor allem auch im Umgang mit schwierigen Situationen.

MBSR-Kurse können sich positiv auf das psychische und physische Wohlbefinden auswirken und können helfen einen besseren Umgang mit Krankheit und Schmerz zu finden.

Sanfte Bewegung
Im Tagungs-Programm stand auch Bewegung im Freien im Angebot, da konnte man entweder bei Easy Moving (Kraft-, Gleichgewichts- und Koordinationsübungen) oder bei Tai Chi (langsame fliessende Bewegungen im Einklang mit dem Atem) mitmachen.

Liebe Grüsse
Eveline

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